Linksangetüdelte Journalisten staunen. Wagenknecht ist quasi über Nacht eine gefährliche Frau geworden? Warnungen vor der langjährigen Führerin der Kommunitischen Plattform in der SED-PDS-Linke wurden bis vor kurzem tapfer in den Wind geschlagen.
Putin ist so recht nach Wagenknechts Stalingeschmack. Er zieht sie magisch an. Sarah Wagenknecht ist sich treu geblieben, die Zeit der taktischen Verstellung der letzten Jahre ist vorbei. Schrieb sie 1992 „Und was immer man - berechtigt oder unberechtigt - gegen die Stalin-Zeit vorbringen mag, ihre Ergebnisse waren jedenfalls nicht Niedergang und Verwesung, …“ so sagt klingt sie heute nach „Putins Spezialoperation ist leider brutal, aber unumgänglich. Die Ukraine muss entwaffnet werden.!“
Zunächst gilt es aber, die Ukrainerinnen und Ukrainer ernst zu nehmen und ihnen wahrhaftig und in Demut zuzuhören. Und vor allem, ihnen Beistand zu leisten, um den Stellungskrieg zu beenden. Dann haben wir Deutsche (innen und außen) auch etwas aus der Geschichte gelernt.
Und eine hoffentlich siegreiche Ukraine wird weiter Unterstützung brauchen für den Wiederaufbau, eine Art Marshallplan, der nach 1945 auch den Osteuropäern hätte helfen können, wenn Stalin dies nicht blockiert hätte.
"Nicht zu leugnen ist, daß Stalins Politik - in ihrer Ausrichtung, ihren Zielen und wohl auch in ihrer Herangehensweise - als prinzipientreue Fortführung der Leninschen gelten kann. (Der "stalinistische" Staatsaufbau existierte in seinen Grundzügen ohnehin bereits vor Stalins Machtantritt.)"
Sarah Wagenknecht in "Marxismus und Opportunismus - Kämpfe in der Sozialistischen Bewegung gestern und heute" Quelle: Weißenseer Blätter, 4/1992, S. 12-26