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Die Party ist vorbei

Die Party ist vorbei

Im koalitionssuchenden Berlin spielen Transformierende Politik während Donald Trump sich des Budapester Memorandums entledigt. Nichts gilt mehr.

Es war aber Europa unter Führung von Angela Merkel und François Hollande die mit dem Normandie-Format und den Minsker Verhandlungen Russland geradezu eingeladen haben, den großrussischen Chauvinismus zur Maxime der Außenpolitik zu machen“ (Bahamas 89 / 2022).

Der US-Schutzschild ist perdu, ohne den sind die übrigen NATO-Staaten den russischen Atomwaffen fast wehrlos ausgeliefert (die britischen Atom-U-Boote werden in den Vereinigten Staaten gewartet!) und Frankreich kann seine Partner nicht allein schützen.

Russische Raketen sind von nun an tatsächlich eine Gefahr, falls es den wenigen noch vernunftbegabten Europäern nicht noch gelingt, Donald Trump wenigstens ein Stück wieder einzufangen. Friedrich Merz jedenfalls kann seine Taurusvorstellungen vergessen. Seit dem 28.02.2025 sind Putins Raketendrohungen ernster denn je zu nehmen. Er kann per Hyperschallraketen binnen weniger Minuten von Königsberg aus nicht nur AfD-Ostdeutschland, sondern auch das woke Westdeutschland treffen.

Bei alldem bin ich nicht bereit zu vergessen, wem wir die ungemütliche Situation zu danken haben. Ohne die woke Transformation der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union wäre es nie zur erfolgreichen Gegenbewegung Donald Trumps gekommen. Und der Donald Trump von 2025 ist auch so geworden, wie er jetzt agiert, wäre er nicht seit 2016 in der UNO, von der EU, von Deutschland wie ein Aussätziger behandelt worden. Dieser Narzisst sagt nun „Rache ist Blutwurst“ und die Folgen sind ihm recht egal.

Zu den Gründen der trumpschen Abwendung gehört für mich definitiv auch der gepflegte Antiamerikanismus der europäischen und deutschen Linken. Schutzschild und Wirtschaftsmacht der US-Amerikaner in Beschlag nehmen und gleichzeitig der Supermacht auf die Hände schlagen. So kenne ich das zeitlebens. Bis 1989 durch den „Eisernen Vorhang“ kopfschüttelnd beobachtend, seit der Deutschen Einheit all das in der Bundesrepublik noch kopfschüttelnder miterlebend.

Ein Beispiel. Als MdB kann man jährlich Besuchergruppen nach Berlin (vorher nach Bonn/Berlin) einladen. In Berlin hatte ich immer das Alliiertenmuseum auf der Liste für meine Gruppen. Wenig Zeitgeschichte ist beeindruckender als die Darstellung der Berliner Luftbrücke vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949. Die schier unendlich scheinende Kette der Rosinenbomber am Himmel zwischen Westdeutschland (drei Luftkorridore Hamburg Air Corridor (Nordwesten), der Bueckeburg Air Corridor (Westen) und der Frankfurt Air Corridor (Südwesten) ist ein bleibendes Bild im Kopf.

2008 blieben der Regierende Bürgermeister von Berlin und große Teile des Senats den 60. Jubiläumsfeierlichkeiten der Luftbrücke fern. Mindestens so fern wie 2025 Donald Trump der Bundesrepublik und der EU fernsteht. Sowas kommt von sowas.

Das alles ist Teil einer Erklärung, entschuldigen will und kann ich Donald Trumps Vernichtung des mutigen ukrainischen Präsidenten damit keineswegs. Zu konstatieren bleibt, der US-Präsident hat sich abgewendet, der Konflikt mit China ist wichtiger und für ihn ist es besser, Russland als seinen Satelliten statt Russland im Gepäck von China zu wissen. So sieht es im Moment aus.

Die EU hat dem nichts entgegenzusetzen. Militärisch nichts, wirtschaftlich auch nicht mehr viel. Statt den EU-Standort wirtschaftlich zu stärken, haben die Gesellschafts- und Wetterarchitekten alles auf die Karte der Transformation gesetzt und die europäischen Staaten wirtschaftlich erodiert.

Mit Energiehöchstpreisen ist weder dem kommenden Energie-Tsunami aus den Vereinigten Staaten Paroli zu bieten noch eine wirtschaftliche und militärische Macht aufzubauen, die von Washington und Peking der Beachtung wert ist. Sagte Helmut Schmidt über die Sowjetunion einmal, die sei Obervolta mit Atomwaffen, so können Washington und Peking über die EU-Europäer sagen, die widerstehen je nach Sonne- und Windangebot den Pranken des russischen Bären.

Und der Witz ist, die Koalitionäre in spe in Berlin, wollen so weitermachen! Dabei müssten die Energie-, Wirtschafts-, Mobilitäts-, Agrar-, Zuwander- und Gesellschaftswenden nicht nur gestoppt, sondern rückgeführt werden.

Deutschland muss wieder das Land vor Merkel und die EU muss sollte wieder eine Europäische Wirtschaftsgemeinschaft ohne ideologische Steuerung sein. Anders sind die Kräfte nicht freizusetzen, die zur Gesundung und Stärkung von Wirtschafts- und Militärmacht in Europa notwendig sind.  

Interessant ist, was die Lieblingsfaschistin der europäischen Wirrköpfe sagt:
Jede Teilung des Westens macht uns alle schwächer und begünstigt diejenigen, die gerne den Niedergang unserer Zivilisation sehen möchten. Nicht von seiner Macht oder seinem Einfluss, sondern von den Prinzipien, die sie gegründet haben, vor allem von Freiheit. Eine Division wird niemandem passen. Ein sofortiger Gipfel zwischen den Vereinigten Staaten, europäischen Staaten und Verbündeten ist notwendig, um offen darüber zu sprechen, wie wir die großen Herausforderungen der heutigen Zeit angehen wollen, angefangen bei der Ukraine, die wir in diesen Jahren gemeinsam verteidigt haben, und denen, die wir in Zukunft berufen werden. Das ist der Vorschlag, den Italien seinen Partnern in den nächsten Stunden unterbreiten will“. ( https://www.facebook.com/giorgiameloni.paginaufficiale).


 

 

 

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