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Trump speech


Seit einigen Jahren wirft mir und just in dieser Minute weiteren 675051 Zeitgenossen Donald Trump seine Kurznachrichten in den Computer. Nicht etwa unaufgefordert. Ich abonnierte vor Jahren seinen Telegram-Kanal @real_DonaldJTrump .

Bis zum Überdruss hatte ich es satt, in deutschen Medien zu erfahren, was die deutschen Medien an Versatzstücken, an Worten, an Halbsätzen, gemixt mit Meinung über einen der wichtigsten Politiker der Welt, der besonders wichtig in meinem westlichen Heimatuniversum ist, absondern und wie die ihr Bild zu dem meinigen machen wollen. Das Leben, jedenfalls meines, ist jedoch kein Pioniernachmittag. Betreutes Denken lehnte schon meine Oma ab.

Trump ist nicht faul. Laufend kommen seine Postings an.

Ob ich die gut, schlecht, unpassend oder passend finde, ist meine Sache. Zuerst will ich das Original und nicht die Verhunzung kennen, um mir meine Meinung bilden zu können. Natürlich im Kontext sämtlicher mir vorliegender Information aus der Medienwelt. Bin kein Jünger des Donald. Nur sehr interessiert, was denn von nun an alles und wie und wie nicht passieren könnte.

Früher hätten sich die einmal bedeutenden Nachrichtenmagazine und Printmedien um große Interviews mit den Mächtigen und Schein-Mächtigen dieser Welt gerissen. Der Spiegel, den ich vor Jahrzehnten aus der sowjetischen Kolonie CSSR in die sowjetische Kolonie DDR schmuggelte, der hätte früher schon längst mit dem nächsten US-Präsidenten ein langes und tiefgehendes Interview geführt. Schon allein, um die Bundesregierung zu ärgern. Aber seit es dem Spiegel egal ist, wer unter ihm und mit ihm die Bundesregierung stellt, seitdem löckt dieses ehemals große Blatt nicht mehr gegen den Stachel. Weil es der eigene ist? Hofjournalismus ist ziemlich unterkomplex.

Klar, des Donalds Sprache ist für deutsche Ohren gewöhnungsbedürftig. Spricht da eine Mischung aus Nachkomme einer ungestümen europäischen Einwandererwelt und John Wayne? Mark Twain und Onkel Tom scheinen auch zur Mixtur zu gehören. Stolz, Großmannssucht, Treffsicherheit und keine Angst vor High Noon sehe ich auch. „Ich stehe hier und ihr werdet es merken müssen“ - nicht wirklich sympathisch. Dafür aber eine klare Ansage. Damit kann ich umgehen.

Wo bei Trump „Trump“ drauf steht und drin ist, ist beim Hinterhältigen in Moskau KGB drin. Lieber ist mir der offene Kämpfer, der durch Checks and Balances sicher und gut eingerahmt ist.

 


Wo Trump die Kugeln mit der Hand wegfangen wollte, wäre der Moskauer klammheimlich in die Büsche geschlichen und hätte wochenlang seine Duplikate vorgeschickt.

Auf Facebook habe ich mir angewöhnt, Donald Trumps Nachrichten (googleübersetzt) zu posten. Nicht, weil ich mich als Sprachrohr des Cowboys sehe. Quark!

Ein jeder Leser meiner Trump-Postings soll die Chance haben, aus der Fülle der Informationen der hiesigen Medienwelt und den Originalstatements des öffentlich Verhunzten ein eigenes Bild zu gewinnen. Viele werden sich bestätigt sehen, viele andere „aha“ und „gut zu wissen“ sagen. Wo ist das Problem? Mündige Bürger bilden ihre eigene Meinung und nicht die ihres Herrn. So geht Demokratie, so geht Meinungsfreiheit.

Zwischen dem 20. Januar Anno Domini 2025 und dem 20. Januar Anno Domini 2029 bestimmt nun der Blondschopf mit seinem schnellen und treffsicheren Mundwerk die Geschicke an vorderer Stelle mit. Es sei denn, die Götter der Krankheit, des Alterns und der ewigen Jagdgründe haben größere Dinge vor. Wir werden sehen.