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Die Westausdehnung der DDR ist gelungen



Am 25. Februar 2023 wurde in Berlin endgültig offenbar, was Erich Loest 2008 in seinem Theaterstück „Ratzel speist im Falco“ so beschrieb:

"Den Staat opfern, die Partei retten"

Ratzel: „Wir haben den Staat und die Staatssicherheit abgegeben, denn die Stasi hat doch nichts mit der Partei zu tun. Wichtig ist, dass wir die Partei erhalten, das Parteivermögen retten und unsere Posten besetzen. Und wenn das Schwein fett genug ist zum Schlachten, übernehmen wir wieder die Macht.“
Wagenknecht, Lafontaine, Schwarzer und die Höckes dieser Republik glauben seit dem 25. Februar 2023 ganz im Sinne Ratzels auf dem langen Weg der Machtübernahme zu sein.

Viele Zeitgenossen, darunter auch ich, waren der am 3. Oktober 1990 der glücklichen wie naiven Auffassung, dass mit dem Beitritt der damals seit wenigen Monaten freien DDR zur seit Jahrzehnten freien Bundesrepublik Westdeutschland um Ostdeutschland größer wurde, Freiheit und Demokratie einen überwältigenden und zeitlos gültig scheinenden Erfolg feierten. Die kommunistische Diktatur schien analog der nationalsozialistischen für sehr lange Zeit, wenn nicht sogar für immer, in die Geschichte und zwar in deren Kellern verschwunden.  

Das war ein übermütiger Irrtum. Dreiunddreißig Jahre nach der Friedlichen Revolution und vielen „Protest“wahlen pro SED-PDS-Linke weiter ist zu konstatieren, die Protestwähler schoben die Trägerpartei von DDR- und Sowjetunionanhängern mit Hilfe von SPD und Grünen in die Parlamente Deutschlands. Sie verhalfen den ideellen Trägern der linken Diktatur in die Salons der Freiheit. Dort hocken und faken die nun und sind dank einer verwahrlosten Medienlandschaft unübersehbarer denn je.

Interessante Feststellung am Rande: Viele, die heute die Bundesrepublik als Diktatur und DDR bezeichnen, haben mit ihrem wohlmeinend als Protestwahlverhalten bezeichnet vor allem bis 2014/Thüringer Ramelow-Wahl die Bewegung und deren Partei gewählt, die wie keine andere für DDR, Sozialismus, Kommunismus, Staatssicherheit und Moskauhörigkeit stand und immer noch fest steht.  

Nach 1990 galt aufmerksamen Köpfen die PDS als die „Partei Der Stasi“. Wer diese Partei wählte, wählte vor allem die Führsorgenden der Informellen und Hauptamtlichen Mitarbeiter des vormaligen Ministeriums der Staatssicherheit. In fast allen Aktivitäten der PDS war das öffentlich erkennbar. Nur willentlich Blinde sahen das nicht.

Sei es wie sei. Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz mit seinem Auftrag an die Bevölkerung und vor allem an die Soziale-Medien-Nutzer zur Überwachung und Zensur ihrer Zeitgenossen ist ohne die vorherige parlamentarische Salonfähigmachung der früheren SED nicht denkbar. Bundesrepublik und Geschmack wie Überwachungsstaat – das passte bis vor wenigen Jahren nicht zusammen. Auch die Transformationspolitik (Energie, Wirtschaft, Verkehr, Gender, Zuwanderer) inklusive des zeitweise an Staatsterror erinnernden COVID-Regimes der letzten Jahre sind ohne diese Verschiebung vom rechtsstaatlichen zum gesinnungsstaatlichen Handeln nicht machbar gewesen.
Prost, PDS-Wähler!

Die SED-PDS nutzte ihrerseits die ihr 1989 abgerungene Freiheit mit der Installierung der „Kommunistischen Plattform“ unter Führung von Sarah Wagenknecht. Wagenknecht verteidigte die Positionen und Taten Lenins, Stalins und Ulbrichts. Heute verteidigt sie den Stalin-Nachfolger Putin, vertritt territoriale Einflusspositionen, die Gedanken an den Hitler-Stalin-Pakt und an die Missachtung der Völker zwischen Deutschland und Russland/Sowjetunion bedrückend aufkommen lassen.

Nun gibt es Journalisten, die Wagenknecht über Jahrzehnte in die Talkshows der Republik reinfeierten und jetzt über ihr Ergebnis erschrecken. Zauberlehrlinge, die sie bleiben, staunen und erschrecken sie über Wagenknechts Wirkmächtigkeit. Die Frau ist des Kriegsverbrechers im Kreml effektivste Botschafterin in Deutschland im Verbund mit Alt-68ern des Westens (Siehe auch „50 Jahre ‚68‘. Welches ‚68‘? Eine Polemik“.

Viele deutsche Journalisten bereiteten der Frau ihren Weg, ganz im Sinne des blutigen Jakobiners Lenin:
"Die Kapitalisten werden uns noch den Strick verkaufen, mit dem wir sie aufknüpfen." Dass ausgerechnet „sich links dünkende“ (ein Wortspiel Helmut Schmidts) heutige Medienleute im Sinne Lenins Kapitalisten sind, die ihre antidemokratischen Zerstörer aufblähen, das kann nur eine Rache Minervas, der römischen Göttin der Weisheit, sein.

Sarah Wagenknecht denkt angeblich über eine eigene Partei nach. Das ist in Deutschland anders als in ihrer DDR und ihrer Sowjetunion erlaubt. Ihr werden im ersten Hype um die 20 Prozent zugetraut. Skepsis ist angeraten. Wagenknechts Quellen sprudeln im SED-DDR-Milieu und im sowjetisch angehauchten Teil der West-68er. Gemeinsame Identifikationsebenen sind anti-Kapitalismus und ideologischer Magnetpol Moskau. Mit dem russischen Imperialismus gegen den freien Westen. Reichlich bekloppt. Große Mehrheiten sind selbst im aktuell eher beknackten Deutschland dafür nicht zu holen.

Heißt, eine gesamtdeutsche Wagenknechtpartei zieht ihre Prozente aus dem möglichen 20-Prozent-Pool der Ränder. Es sind kommunizierende Röhren. Je stärker Wagenknecht, desto schwächer Linke, MLPD, AfD, NPD usw. Und umgekehrt. Mich beunruhigen diese Geister nicht. Eine Wagenknechtpartei steht allerdings vor einem unauflösbaren Problem. Die Frau ist Alphatier und nicht in der Lage andere Geister neben sich zu dulden. Denen ist der Katzentisch vorbehalten. Das wird ein Gaudi.  

Wagenknecht missachtet die Freiheitsrechte der Mittelosteuropäer und hier vor allem die der Ukraine zugunsten des Kriegstreibers Putin. Die Ukraine soll sich ergeben. Der ukrainischen Bevölkerung steht dann der Gang in die Filtrationslager bevor. Wagenknecht appelliert mit ihrer angeblichen Friedenssehnsucht faktisch an den inneren Schweinehund der Menschen. Die Ukraine soll in ihrem Verteidigungskampf nicht mehr unterstützt werden. Angeblich haben Waffen noch nie Kriege entschieden. Wer es glaubt, scheint noch nie Geschichtsbücher gelesen zu haben.

Mit Leuten wie Putin und Wagenknecht hätte es die krenzsche chinesische Lösung 1989 in Leipzig gegeben. Keine Friedliche Revolution, keine Deutsche Einheit und Freiheit und Sicherheit. Am Antifaschistischen Schutzwall würden noch immer Menschen sterben, Bautzen, Hohenschönhausen uva. MfS/KGB-Gefängnisse wären noch immer furchteinflößend in Betrieb. Fünfhunderttausend sowjetische Soldaten wären noch immer in der DDR und wären noch immer in allen Kreis- und Bezirksstädten in ihren heruntergekommenen Garnisonen stationiert.

Eine gesamtdeutsche Wagenknechtpartei wäre die Rache von SED, MfS und KGB an Friedlicher Revolution und Deutscher Einheit. Der Eindruck, die DDR unterwaberte die Bundesrepublik, hat Geschmäckle. SED-Universum, MfS, KGB und Westlinke als Graswurzelbewegung aus der totalitären Gruft.