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Magyar Nemzet 21.06.2022: A Zöldek a háború vámszedői
Die Grünen sind gegen Russlands Krieg in der Ukraine und sie wollen, dass die Ukraine den Aggressor wieder vertreibt. Jedenfalls vermitteln sie den Eindruck.
Und doch sind die Grünen auch Kriegsgewinnler. Sie wollen die Transformation Deutschlands in eine ökosozialistische Kommune mit grüner Lagerordnung und dafür nutzen sie jetzt brachial die zurecht
breite Abneigung gegen Deutschlands Abhängigkeit von Russlands fossilen Rohstoffen auf widerwärtigste Weise zum End-Schlag gegen die energetische Grundlastsicherheit in unserem wirtschaftlichen
und sozialen Grundgefüge.
Russland finanziert den Krieg mit den Einnahmen aus den Öl- und Gaslieferungen in die Europäische Union. Völlig nachvollziehbar ist damit die Forderung, den deutschen und inner-EU-Energiesektor
von Russland abzukoppeln. Leider ist das nicht sofort machbar, für einige EU-Mitgliedsländer ist das binnen
weniger Jahre völlig unmöglich. Was auch ein Ergebnis der immergrüner gewordenen EU-Energiepolitik der vergangenen beiden Jahrzehnte ist. Wir hängen mit dem Hals in der grünen Schlinge.
Die Ablösung der Energiegewinnung aus Braun- und Steinkohle soll allein mittels Sonne, Wind, Biomasse und Wasserstoff erfolgen, der Weg über die friedliche Nutzung der Kernenergie wurde bis 2022
verbaut. Übrig blieb die fahrlässige Abhängigkeit von Russlands Öl- und Gaslieferung und, wie im Falle Ungarns 2013, der Bau von Kernkraftwerken ebenfalls mit Russlands Hilfe. Selbst der Ukraine
wurden seitens der EU perspektivisch keine Chancen eingeräumt, die großen eigenen
Gas- und Öllagerstätten selbst zu nutzen. Die gründominierte Welt soll sich auf Sonne und Wind auch in sicherheitspolitisch extremen Unruhezeiten verlassen.
Aus dem Hilfe-Feldzug für die Ukraine wird so der große grüne vaterländische Feldzug gegen die fossilen Energieträger. Das ist so clever wie unsäglich fahrlässig. Einen Plan B gibt es nicht. Und die anderen vielen Grünen in SPD, Union und FDP machen
das alles mit. Bundesfinanzminister Christian Linder (FDP) versteigt sich sogar zur Dummheit des Jahres und spricht in Bezug zu den volatilen Sonne- und Windenergien von „Freiheitsenergien“! Die
neue Freiheit der alten Liberalen ist demnach volatil. Besuchte Christian Linder als Schüler normale Schulen oder eine Baumschule bei Lehrer Ast? Der Satz ist intellektuell nicht weit weg von
„Das Netz ist der Speicher“.
Bundeskanzler Olaf Scholz erkannte mit dem (wiederholten) Einmarsch Russlands in die Ukraine am 24. Februar 2022 eine Zeitenwende. Vor allem hinsichtlich der Rückbesinnung auf eigene
Wehrhaftigkeit (100 Mrd. Sondervermögen Bundeswehr) und der Beendigung der energetischen Abhängigkeit von Russland (zwei neue Terminals für Flüssiggas). Interessant in diesem Zusammenhang ist die Meldung, dass inzwischen über die Hälfte der Deutschen den Abzug amerikanischer Atomwaffen aus Deutschland
ablehnt.
Putin hat demnach viel erreicht: Die NATO wird mit der Aufnahme Finnlands und Schwedens größer, die Bundeswehr wird wieder eine verteidigungsstarke Armee und Deutschland wird unabhängiger von
Russland.
Was von all dem tatsächlich wie eintreffen wird, ist heute noch nicht zu sagen. Für die NATO-Norderweiterung muss die Türkei erst noch gekauft werden. Wie sich das „Sondervermögen Bundeswehr“
real entwickeln wird, ist mit vielen Fragezeichen verbunden. Putin kann sich auf die Lavierer in der deutschen Politik verlassen.
Die Achillesferse energetische Abhängigkeit von Russland wird definitiv nicht durch zwei Flüssiggas-Terminals beendet. Sonne und Wind werden das nicht stabil leisten können. Das sind
Wolken-Kuckucks-Heime der Christian Lindners dieser Welt.
Deutschland war 2021 in seinem Energiemix zu 54 Prozent von Kohle, Wasser, Öl und Gas abhängig. Mehr als 46 Prozent steuerten Sonne,
Wind und Biomasse nicht bei. Obwohl Deutschland bereits jetzt mit Windrädern zugespargelt und mit Kollektoren überdacht ist. Gleichzeitig müssen die konventionellen Energielieferanten Reserven in
hohem Maße für den jederzeit möglichen Ausfall von Sonne und Wind bereithalten. Deutschland und die EU werden nicht nur wehrtechnisch umdenken müssen! Die grüne Energiewende mit ihrem Verlassen
auf Sonne und Wind hat ihr Mindesthaltbarkeitsdatum spätestens mit der Erkenntnis der letzten Jahre, dass sowohl die KSZE-Schlußakte von 1975 (insbesondere III Unverletzlichkeit der Grenzen) als auch das „Budapester Memorandum“ von 1994 von Russland
2014 gebrochen wurden, erreicht. Sonne- und Windenergienutzung in allergrößtem Ausmaß bedarf des „Ewigen Friedens“, der nach menschlichem Ermessen nie kommen wird.
Frieden ist nur in Verbindung mit glaubhafter Wehrfähigkeit in Verbindung mit hoher Energiesicherheit auf möglichst lange Zeit zu erreichen. Wer schwach wird, wird von Räubern „gefressen“. Nur
stabile Staaten und Verbünde können angstfrei mit potentiellen Aggressoren umgehen und sich diese vom Leibe halten.
Die Polen zum Beispiel wissen das und werden sich militärisch wappnen. Die russischen Drohungen Richtung Polen werden ernstgenommen. Nach der
ernüchternden Haltung der großen, europäischen "Verbündeten" in Anbetracht des Ukraine Krieges, wurde die Strategie komplett verändert und jetzt versucht Polen eine 250.000 Mann-Armee aufzubauen
die so stark ist, dass sie alleine die ersten Wochen durchhalten kann, bis die Hilfe aus den USA und Großbritannien kommt. Der russische Krieg in der Ukraine hat alles geändert.
Noch 2021 gab es polnische Analysen für den Energiebereich, wonach der
Kohlebergbau auch in diesem Land zu Ende gehen wird. Ohne Experte für Polen und die dortige Energiepolitik zu sein, vermute ich, auch an diesem Punkt verändert der russische Krieg alles. Polen
wird sicher nicht mehr auf den Verzicht auf die eigenen fossilen Energieträger setzen. Sonne, Wind, Biomasse, Wasserstoff allein werden Polen energetisch nicht wehrhafter machen. Die Polen sind
stolze Leute, die Abhängigkeit von anderen Staaten oder von volatilen Energien werden sie zukünftig zu verhindern wissen. Die friedliche Nutzung der Atomenergie wird auch in Polen eine Zukunft
haben. Bei Danzig wird der der erste polnische Atommeiler
entstehen. Sechs weitere Reaktoren werden folgen.
Der russische Einmarsch in die Ukraine erzwingt viele Erkenntnisse. Einige führe ich hier auf:
1. Stabile Verhältnisse und die Abwesenheit von Krieg sind nur mittels internationaler Vereinbarungen möglich, die auf starken, wehrhaften Staaten und Partnerschaften beruhen.
2. Starke, wehrhafte und friedliche Staaten sind im Energiebereich gezwungen, auf möglichste große Autarkie zu setzen. Autarkie ist nur mit nicht-volatilen Energieformen zu erreichen. Riesige
Sonnenkollektor- und Windradparks sind ideale Ziele für Aggressoren und liefern diskontinuierlich Energiesicherheit. In diesem Sinne sind Sonne und Wind interessante, von Fall zu Fall nützliche,
zusätzliche nicht grundlastsichere Energieträger.
3. Atomenergie und Kohlebergbau (Steinkohlebergbau unter Tage ist unter Kriegsbedingungen am besten vor Angriffen aus der Luft geschützt) zum Zweck der Energiegewinnung sind für starke wehrhafte
Staaten unabdingbare Energiequellen, natürlich mit modernsten Techniken, Verfahren und unter Umweltschutzbedingungen, die Staaten nicht abwürgen
4. Die Forschung hinsichtlich weiterer nutzbarer Energieträger ist ebenfalls prioritär.
5. Aus Gründen der Wehrhaftigkeit braucht Deutschland den Weiterbetrieb der letzten drei Atomkraftwerke und den Neubau weiterer moderner Meiler.
6. Die geplante Zerstörung des deutschen Gasverteilungsnetzes muss verhindert werden!
7. Auf Dauer kommen die Grünen mit dem Märchen nicht durch, dass der russische Krieg allein für die hohen Preise und die Inflation verantwortlich ist. Die Grundlagen dafür, dass für sehr viele Deutsche das Geld am 25. eines jeden Monats zur Neige geht, schuf die Politik spätestens seit dem Seebeben vor Fukushima und dem vernunftwidrigen Ausstieg aus Kernkraft und der Kohle mit der CO²-Steuer und einem exorbitant zunehmenden Dirigismus im Markt. Marktwirtschaft war einmal, zurück zur Markwirtschaft ist ein Muss!
Die grüne Transformation Deutschlands ist der sichere Weg in eine kollabierende Republik.
Siehe auch: Schaufenster Politik /Annette Heinisch