Bild aus Mosaik von Hannes Hegen Nummer 114: Chor der Schmeichler
Parlamenti trubadúr és egyéb német agymenések
Deutschland wird transformiert. So beschloss es die Koalition aus SPD, FDP und Grünen. Das euphemistisch verschwurbelte Ziel lautet „Ökosoziale Marktwirtschaft“. Gemeint ist eine grünlinke
Lagerhaltung der Bevölkerung. Das gesamte Leben soll dem grünen Fetischismus unterworfen werden. Damit das auch immer schön öffentlich begleitet wird, debattiert der Deutsche Bundestag derzeit
die Schaffung eines hochbesoldeten „Parlamentspoeten“. Wer nun meint, das ist ein politischer Scherz, der irrt gewaltig. Die meinen das ernst und glauben sich auf geschichtsdeterministischer
Linie a‘ la den Gesängen der Klassiker des Marxismus-Leninismus. Auch das sagen sie nicht so sondern fabulieren linksgrün „das Amt einer Parlamentspoetin könne als Irritation, als Störfaktor
dienen, Brücken bauen, Risse in unserer Gesellschaft heilen sowie parlamentarische Diskurse politische Debatten und Strömungen in Poesie und Prosa gießen, die Politik poetischer und die Poesie
politischer machen und die sinnliche Welt des Fühlens, Sehens, Schmeckens, Metaphernfindens, der Synästhesie in den Bundestag usw. usf.
Sie wollen also wie im Bereich von Mobilität und Energiesicherheit auch mit dem Parlament zurück ins Mittelalter. Was damals Hofnarr hieß und den Herrschern Erbauung bieten sollte, heißt 2022
„Parlamentspoet“ und soll die grünlinke Mehrheitsmeinung fortschrittlich unter das zu dressierende Volk bringen.
In der DDR gab es eine Comic-Serie „Mosaik“ von Hannes Hegen. In Heft Nummer 114 vom Mai 1966 jubilierte ein „Chor der Schmeichler“ dem byzantinischen Kaiser Andronikus II.
Die künstlerisch interessanten Elogen lauteten „Du göttlicher Mann, du all unser Glück, geh du stets voran und tritt nie zurück!“ – „Unserm Kaiser, das ist fein, fällt immer wieder etwas ein!
Heil, heil!“ – „Immer nur Glück hienieden sei dir, o Herrscher, beschieden!“. DerDieoderDas kommende multikulturell-gegenderte Parlamentspoet*in könnte sich an den Schmeichlern des Andronikus
orientieren, die Aufgaben sind fürwahr deckungsgleich: Die Herrscher sollen zufrieden und das verblödete Volk glücklich sein. Wie wäre es als Einstieg mit „Du Transformationskoalition, du all
unser Glück, geh du stets voran und tritt nie zurück!“? Das Zurücktreten auf Grund von Fehlern ist seit Merkel ohnehin ein Relikt der überwundenen bürgerlichen Vergangenheit der Bundesrepublik
von vor 2015. Eine weitere Verheißung könnte lauten „Unserer Transformationskoalition, das ist fein, fällt immer wieder etwas ein! Heil! Heil!“. Ich lege der Transformationsriege in Berlin und
vor allem dem Parlamentspoeten an dieser Stelle die eingehende Lektüre der Mosaik-Klassiker von Hannes Hegen ans grünlinke Herz. Die Welt wartet auf die poesiefortschrittlichen
Großdeutschen.
Deutschland ist seit 1990 wiedervereint. Besaßen 1990 Naturwissenschaften in beiden Teilen der Republik noch große Bedeutung, so erfuhren diese mit den Einfluss- und Machtzuwächsen der Grünen
seither einen beachtlichen Niedergang. Der Eindruck ist, Mathematik, Physik, Chemie werden in den Schulen getanzt und nicht mehr per Katheder vom Lehrer an die Schüler weitergegeben. Auch Kiffen
muss inzwischen irgendwie dazugehören.
Real ist das alles nicht mehr. Das Beispiel der deutschen Energiepolitik ist eindeutig surreal. Die Grundlastsicherung ist durch die sogenannte Energiewende nicht mehr gesichert und statt die
Unsicherheiten wieder zu beseitigen, stürzt die grünlinke Politik das Land und seine Bevölkerung sogar mit doppelter Geschwindigkeit in noch größere und unbezahlbar werdende
Versorgungsunsicherheiten. Welcher klardenkende Kopf soll das noch aushalten? Ein Blackout Deutschlands wird einen Blackout der EU provozieren. Die EU ist abhängig von Deutschlands Sonne und
Wind. Lächerlich, aber wahr.
Im Bereich der Zuwanderung verstärkt die neue Regierung ebenfalls den falschen Kurs. Innenministerin Faeser (SPD) will eine „Koalition der aufnahmebereiten Mitgliedsstaaten“ schmieden. Was nichts anderes heißt, Deutschland soll das Haupteinfallstor für die Zuwanderung aus archaischen Regionen werden. Damit es hier so
wird, wie es dort schon lange ist? Deutschland entwickelt sich zur Sprengkraft in der Europäischen Union.
Ein weiteres absurdes Beispiel liefert das ZDF, eine der beiden Öffentlich-Rechtlichen Fernsehanstalten. Bezahlt von allen Einwohnern per Zwangsabgabe fokussiert sich diese Sendeanstalt auf die
Bevölkerungsjahrgänge zwischen 25 und 49 Jahren. Der Hauptanteil der ZDF-Zuschauer ist jedoch älter als 60 Jahre. Das ZDF maßt sich also an, das Geld von allen zu nehmen und es vor allem einer
Gruppe zukommen zu lassen und dann sogar die offensichtlich zweitrangige Gruppe mit Propaganda zu überschütten. Ein klassischer Zielkonflikt, der in die Hose geht. ARD und ZDF verlieren
kontinuierlich Zuschauer. Leider sind die meisten Privatsender beinahe noch stärker propagandistisch unterwegs. Deutschlands Medienlandschaft ist ein Trauerspiel.