...
Möglich, dass der seit den späten Dreißigern des vergangenen Jahrhunderts in den USA und Europa existierende Mix aus Marktkapitalismus und Staatsdirigismus, aktuell beflügelt durch das chinesische Modell sowie Finanzmarktprobleme, die man ungern in der Öffentlichkeit bespricht, neuen Mustern entgegenstrebt, vor denen es Marktliberalen der Hayek-Schule im voraus graut. Brisant wird es dort, wo der Ausnahmezustand oder, allgemeiner gesprochen, der autoritäre Krisenmodus als probates Mittel zur Erreichung vermutlich illusionärer Menschheitsziele der liberalen, auf individuelle Grund- und Partizipationsrechte bauenden Gesellschaft, wie sie immerhin in Teilen der Welt dem Anspruch nach existiert, den Garaus machen soll. Hier wäre als Widerpart ein Liberalismus gefragt, der sich nicht nur aus ökonomischen Schubladen bedient, sondern dem Stand der Zivilisation gerecht wird, die ihn einst hervorgebracht hat.
9.
Kleiner, nicht unwesentlicher Zusatz: Das ›Büchlein‹ verfügt über weite analytische Partien, die auf allgemeine Diskussionsbereitschaft bei notwendiger Diskussionskultur stoßen sollten.
Problematisch wird es immer, wenn Autoren auf der Grundlage ihrer Analysen wenig Konkretes zu bieten haben und eher in den blumigen Sphären weltweiter Appelle verbleiben: Stoff für Jakobiner
jeglicher Couleur. Schwab / Malleret lassen diese Option (unwillentlich?) zu und geben damit auch Verschwörern Raum. Wollen sie gleiche Chancen oder Gleichmachen? Letzteres wäre eine erneute
Lagerlösung. Davon ist abzuraten.
Der Link zur Entmystifizierung:
Die Zauberer von Davos: Great Reset, was nun?