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Ein Minus-Aufstieg von 12 Prozent. Eine starke Leistung.

Am 28. Oktober 2007 verabschiedete die SPD ihr "Hamburger Grundsatzprogramm". Ideologisch wichtiger Signalgeber darin ist der "Demokratische Sozialismus". 

Zurück ging das u.a. auf Kurt Beck, dem damaligen SPD-Vorsitzenden.

Der Spiegel schrieb dazu:
"Parteichef Kurt Beck, der die Abstimmung selbst vornahm, sprach von einem "großen Moment". In dem Text wird als Ziel mehrfach der in der SPD umstrittene Begriff des "demokratischen Sozialismus" genannt. Beck betonte, der Begriff sei "ganz bewusst" in das neue Programm aufgenommen worden - und zwar "nicht nur als geschichtliche Reminiszenz", sondern als wichtiger Teil der inhaltlichen Arbeit."

Der "tote Hund" (Wolf Biermann) "Demokratischer Sozialismus" sollte die SPD zur Anführerin im sogenannten linken Lager prädestinieren  - ohne Rücksicht auf die Leidensgeschichte der ostdeutschen Sozialdemokratie unter den Bedingungen von Verbot und Verfolgung durch Kommunisten und reale Sozialisten.

"Den Sozialismus in seinem Lauf, halten weder Ochs' noch Esel auf" sinnierte E. H. knapp zwei Jahrzehnte vorher.  Kurt Beck muss das ernst genommen haben.

Am Parteitagswochenende im Oktober 2007 stand die SPD bei Forsa bei 26 Prozent in der Sonntagsfrage.  11 Jahre später mit dem "Demokratischen Sozialismus" und etlichen SPD-Linksaußenkoalitionen im Marschgepäck steht die SPD bei 14 Prozent:

Ein Minus-Aufstieg von 12 Prozent. Eine starke Leistung. Danke, Kurt. Danke, SPD!

Rainer Bieling schrieb ein Jahr später, Kurt Beck war bereits Geschichte als SPD-Vorsitzender, in der "Welt" eine sechsteilige Artikelserie "Warum es der SPD ohne Sozialismus besser geht. (Teil 1)

Zitat Bieling: "...Da haben wir den Salat: Zwei Jahrzehnte nach dem Scheitern des realen Sozialismus steht der Sozialismus wieder auf: als idealer Sozialismus. Und der hat seine Heimat eben nicht nur in der postkommunistischen Linkspartei, sondern mitten in der Post-Beckschen SPD, die im Sommer 2008 einen großen Schauprozess inszenierte, um die Partei von Wolfgang Clement zu säubern. Die Ursache dafür, dass die scheintoten Ideologien der 1970er Jahre ihre Auferstehung in der SPD erleben, liegt in der SDP selbst. ...".

Hier die Folgeartikel Bielings in der "Welt":

Teil 2 Sozialistische Worte, denen keine Taten folgen

Teil 3 SPD als Totengräber des realen Sozialismus

 

Teil 4 Was die SPD von Karl Marx lernen kann

 

Teil 5 Die Linke ist autoritär – und reaktionär

 

Teil 6 Fortschritt in der SPD, auch ohne Sozialismus