Am 16. Oktober 1977 ermordete ein palästinensischer Terrorist den Kapitän der Lufthansamaschine „Landshut“.
Jürgen Schumann war ein verantwortungsvoller und mutiger Mann, ein Sohn der sächsischen Stadt Colditz.
Heute, 40 Jahre nach diesem Mord innerhalb einer unendlichen Kette palästinensischen Terrors enthüllte Bürgermeister Matthias Schmiedel inmitten
der Galerie großer Colditzer Bürger eine Tafel mit dem Bild Jürgen Schumanns und dessen wichtigsten Lebensdaten am historisch wertvollen Gebäude der
ehemaligen Brauerei am Markt.
Jürgen Schumanns Leben war ein gesamtdeutsches in geteilten Zeiten. Geboren in Sachsen, ermordet als Kapitän einer westdeutschen Passagiermaschine in Aden.
Es tut gut, zu wissen, dass sich auch Colditz Jürgen Schumanns erinnert und ihn unter seine Vorbilder reiht.
Und es schmerzt, zu wissen, dass die DDR und das MfS mit dem palästinensischen Terror Freundschaftsbande unterhielten, die sich bis in die RAF-Kreise hinein erstreckten. Schumann ist damit auch
im weiten Sinn ein Opfer des Staates, in dem er geboren wurde.
Auch schmerzt, zu wissen, dass viele Friedensfreunde im Westen, auch in allen Bundestagsparteien der damaligen Zeit, freundschaftliche Kontakte zu Arafat unterhielten. Was ich nie verstand und so
genau vor 1989 nicht wusste.
Und besonders schmerzt, dass in der deutschen „Landshut“ 32 Jahre nach dem Ende des Holocaust wieder selektiert wurde. Durch die Terroristen.