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Geschickt eingefädelt: In der Merkel-Bashing-Falle

Die vorzivilisatorischen Brüllaffen der AfD haben es tatsächlich mit politisch korrekter Wirkung fertiggebracht:  Wer die Demissionierung Frau Merkels öffentlich aus demokratiewichtigen Gründen fordert, und tut er/sie das noch so leise, wird der AfD-Nähe geziehen.

„Frau Merkel, lassen Sie andere ran, damit frischer Wind aufkommt!“ – für so eine bis kurz vor AfD-Zeiten übliche Forderung im politischen Raum gibt es neuerdings grimmiges Kopfschütteln und Strengeres. „Das geht doch nicht! Das klingt wie AfD und rechts.“ Früher hieß das „Das nützt dem Klassenfeind!“ und weggeschlossen  war man im schlimmsten Fall.
Demokratie und Diskurs ersticken, waren noch nie Werkzeuge, um Freiheit zu stärken. Mumm sieht anders aus.

Sind wir tatsächlich soweit gekommen, dass wir in allem was wir tun und denken, die AfD zum Negativmaßstab nehmen? Wenn das so ist, liebe Leute, dann muss Frau Merkel für immer, oder jedenfalls solange es die AfD geben wird, Kanzlerin bleiben! Damit ja nur die AfD keinen vermeintlichen Triumph an Land ziehen kann?

Haben wir sie noch alle beisammen? Glauben wir wirklich an die Kopfsteuerung der Bevölkerung durch die AfD? Anders herum ist es doch richtig.
Die AfD ist momentan zwischen 10 und 15 Prozent relativ stark. Aber nicht, weil sie die Bevölkerung auf die Bäume jagt, sondern weil sie Nutzen aus der tatsächlich vorhandenen Unzufriedenheit im Lande zu ziehen vermag. Der AfD muss deren Schein-Stärke genommen werden, in dem die demokratischen Parteien auf das Wahlvolk zu gehen!

Klar, es gibt Mitbürger, die wollen vor der Niedersachsenwahl kein Erdbeben, von dem keiner weiß, wie es für uns alle ausgehen wird. Angst ist jedoch kein guter Ratgeber.
Dann gibt es sicher Mitbürger, die Jamaika nur mit Frau Merkel gedeihen sehen. Das ist Quark. Ohne Frau Merkel und Herrn Seehofer steigen die Chancen viel eher für diesen bunten Flickenteppich unterm Steuer in Berlin.
Sicher, und das werden die meisten sein, stören sich viele am unzivilisierten Hassgeschrei der Brüllaffen am Rande der vergangenen Merkel-Wahlkampfveranstaltungen.
Für letztere bringe ich das größte Verständnis auf. Was mich aber nicht dazu verleiten wird, mit meiner Meinung hinterm Berg zu halten.

Hinsichtlich der Brüllaffen frage ich mich ohnehin, wie die in  ihrer Sehnsucht nach ihrer Art von Ordnung ausgerechnet bei den Brüllaffen der Antifa Anleihen nehmen können. Die Antifa ist ja nun auch kein Vorbild hinsichtlich zwischenmenschlicher Gesten.

2015 rissen viele unsichtbare Fäden zwischen den Bundestagsparteien und der Wahlbevölkerung. Parteien vermögen die Bevölkerung mitzuziehen. Aber sie müssen auf die Zugfestigkeit der unsichtbaren Stränge achten. Allen voran missachtete die Physikerin Merkel diese metaphysischen Konditionen innerhalb der Gesellschaft. Die Demokratie funktioniert nämlich. An der lag  es nicht, dass Union und SPD aus eigenem Unvermögen abgeschmiert sind und der hässlichen AfD Freiräume schufen.

Union und SPD hatten vergessen, auf große Teile ihrer Stammwählerschaften zu achten. Nun gilt es, Terrain zurück zu gewinnen! Dabei prophezeie ich, ohne eine Politik, die Europa in seinen Außengrenzen für Innen sicherer macht, ohne die Einhaltung des Asylrechts in Verbindung mit einer klaren Zuwanderungsregelung analog Kanada, USA oder Australien, ohne eine deutliche Fluchtursachenbekämpfung wird das aber nichts werden, liebe SPD, geehrte Union. Ihr liefert sonst das Futter für die Wölfe der AfD. Beherzigt das endlich.