Vorbemerkung
Von vielen mir sehr sympathischen Menschen mit ursprünglicher West-Sozialisation werde ich gefragt, ob ich solche Attacken nötig habe. Ich denke, ja.
Im Moment werden sehr grobe Klötzer über Elbe und Werra in den Osten der Republik geworfen. Ziemlich undifferenziert werden die Ost-Eingeborenen für die Ost-AfD-Wähler in Verantwortung
genommen.
Diesen groben Klötzern setze ich ebenfalls grobe Klötzer entgegen. Verhandeln und Disputieren funktionieren überall nur auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe stelle ich
mittels der eigenen groben Klötzer wieder her.
Damit stehen alle Diskutierer wieder auf einer Höhe. Das ist wichtig. Weil wir eine gesamtdeutsche Sicht auf die Herausforderung AfD brauchen. Zumal es die AfD ohne das historische Versagen der
gesamtdeutschen Union und SPD gerade ab 5. September 2015 nicht als Bundestagspartei geben würde.
Die Frage des Herangehens ist entscheidend. "Drauf auf die Wähler" führt zu noch mehr dieser Wähler in ganz Deutschland. Dabei trägt die Grundthese "alles SED-Gedankengut" bei West-AfD-Wählern nicht wirklich, nur bei Ost-AfD-Wählern in bestimmten Umfängen. Im Osten haben die vielleicht ihren Höhepunkt erreicht, im Westen ist noch viel Luft nach oben.
Wir müssen reden! Auf Augenhöhe oder gar nicht.
Die AfD -
ein Danaergeschenk aus den alten Bundesländern.
Die AfD ist eine Gründung im Westen. Das intellektuelle Potential stammt vorwiegend aus dem Westen. Die meisten AfD-Wähler gab es im Westen (siehe unten). Der Verweis auf die Prozente in Bezug
auf mehr Westwähler, die AfD (noch) nicht wählten, ist eine nette Ablenkung.
Die AfD ist eine gesamtdeutsche Herausforderung.
Was, wenn die AfD im Osten am 24. September 2017 über Wert belohnt und im Westen unter Wert geschlagen wurde? Was wäre, wenn die offene Richterskala für die AfD im
Westen erst noch auf uns zukommt?
Oder ist die AfD nur die verspätete Antwort auf dem Import der SED in die Bundesrepubik am 3.10.1990?
Die AfD-Stimmen im Bund (Zweitstimmen):
Quelle Bundeswahlleiter
1. NRW: 928 323
2. Bayern: 916 164
3. BW: 730 265
4. Sachsen: 669 895
5. NIedersachsen: 422 275
6. Hessen: 398 684
7. Brandeburg: 301 082
8. Thüringen: 294 045
9. Rheinland-Pfalz: 265 711
10. Sachsen-Anhalt: 244 431
11. Berlin: 224 957
12. MeckPomm: 172 415
13. Schleswig-Holstein: 140 238
14. HH: 76 377
15. Saarland: 58 912
16. Bremen: 33 320
Der AfD-Blumentopf gebührt den alten Bundesländern:
61 : 29 nach MdBs West : Ost.
Wobei die Ostzahl noch West-Reserven hat. Berlin wurde in dieser Aufzählung der Einfachheit halber dem Osten zugeschlagen, obwohl unter den Berliner AfD-MdBs sicher auch Westgewächse zu finden
sind. Auch ist nicht untersucht, wieviele West-Biographien unter den Ost-MdBs der AfD versteckt sind.
Bis 2006 hieß es, 20 Prozent wollen die Mauer zurück. Was
Quatsch war.
Seit 2006 heißt es, 80 Prozent wollen die Mauer nicht zurück. Was seit 1990 schon so war.
Jetzt 2017 sollen also wieder 20 Prozent die Mauer zurückhaben wollen?
Sind das Losungen aus der Anstalt?
Ich formuliere jetzt ein generöses Angebot zum Tag der Deutschen Einheit:
Wie wir alle wissen, ist der gemeine Wessi 68-bereinigt - rück- und vorwärtswirkend, nicht in der Lage, überhaupt auch nur AfD zu wählen geschweige denn für die AfD zu kandidieren.
So wie die DDR genetisch antifaschistisch war, ist die westliche Bundesrepublik ebenfalls genetisch anti-AfDisch.
Ergo: Alle AfD-Abgeordneten, -Mitglieder und -Wähler müssen Ossis sein. Das läßt sich anders nicht korrekt erklären.
Und wenn wir schon mal generös sind, dann nehmen wir von Thadden, Schönhuber, Frey, Apfel und Co. gleich huckepack mit in die große ostdeutsche AfD-Verantwortungsgemeinschaft.
Okay?