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Meine Antwort auf den Aufruf "Für unser Land"

Christa Wolff, Stephan Heym und andere wollten ihre DDR retten. Ein Aufruf mußte her. Am besten vor dem Leipziger Demonstrationsmontag am 27. November 1989. Den Demonstranten sollte Wind aus den Segeln genommen werden. Die Propagandamaschine lief am Wochenende an.

Am Vorabend kam mir der Gedanke der notwendigen öffentlich wirksamen Abwehr dieser DDR-Rettungsmasche. Auf die Presse war kein Verlaß, im Gegenteil. "Wiedervereinigung" war reaktionär, faschistisch, die politische Todsünde in der DDR überhaupt. Vieles konnte man fordern, der Gedanke an die Deutsche Einheit war für SED und MfS der Super-Gau. Zumal, wenn er von einer Partei kam. Der Wunsch mußte live und nichtrückhol- oder löschbar unter die Menschen kommen.

Ich entwarf also die Grundzüge meiner Rede des kommenden Abends und bejahte die Existenz der Deutschen Frage. Die SDP sollte aus meiner Sicht unbedingt die erste Partei in der DDR sein, die das Thema positiv vor großem Publikum präsentierte. 

Die Rede ist hier nachlesbar: Die Deutsche Frage gibt es!

 

Gleichzeitig entwarf ich eine Pressemitteilung für meinen SDP-Ortsverein Leipzig-SO. Der tagte jedoch erst am Donnerstag 30. November 1989.

Der Ortsverein beschloss meinen Text einstimmig und ich gab ihn am Folgemontag in der Redaktion des "Sächsischen Tageblatts" ab. Eine Woche später wurde die Pressemeldung veröffentlicht. Die Redaktion hatte sicher Befürchtungen mit dem Thema und brauchte ihre zeit. Vielleicht bedurfte es eines" JA" von ganz oben in der zugehörigen Blockpartei.